Liebe Eltern,
einige von Ihnen wünschen sich eine Umgestaltung des Stundenplans: weniger, dafür längere Schultage. Den Wunsch nach mehr oder zeitlich anders organisiertem Unterricht, nach mehr oder anderer Betreuung, die endlich wieder eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht, kann ich auch persönlich sehr gut nachvollziehen. Ich möchte Ihnen deshalb kurz darlegen, warum wir uns für dieses Modell entschieden haben und darüber hinaus auch erklären, warum wir es nicht mehr verändern.
In einer schriftlichen Mitteilung des Kultusministeriums wurde den Schulen ein Rahmen vorgegeben:
Klassengruppen sollen aus max. 14 Kindern bestehen und im wöchentlichen Wechsel (1/3 und 2/4) unterrichtet werden
Ziel ist ein wöchentlicher Unterrichtsumfang von 10 Stunden (2-3 Stunden/Tag) in den Präsenzwochen
Konzentration auf die Kernfächer (M, D, SU)
Von diesen Bestimmungen können Schulleitungen nur vereinzelt und in begründeten Ausnahmefällen abweichen. Das können z.B. Personalressourcen oder räumliche Besonderheiten sein.
Innerhalb des verbindlichen Rahmens haben wir den maximal möglichen Umfang an Präsenzunterricht für alle Kinder mit möglichst wenig Lehrkraftwechseln innerhalb der Gruppen umgesetzt. Dass wir trotzdem noch immer weit entfernt sind von einem Unterrichtsalltag, ist uns sehr bewusst. Wir können derzeit nur begrenzt Wünschen und Bedürfnissen von Eltern gerecht werden. Bedenken Sie deshalb bitte auch, dass eine Veränderung des Plans, selbst wenn sie möglich wäre, letztlich lediglich eine Verschiebung der Problematik bedeutet, da sich der Umfang der Unterrichtsstunden nicht vergrößert. Der Umstand, dass es immer Familien gibt, für die ein Plan besser oder schlechter passt, musste sich fast notwendigerweise aus den genannten Bestimmungen ergeben.
Trotz schwieriger Umstände wünsche ich Ihnen, dass Sie mit dem "Coronaplan", der nach bestem Wissen und Gewissen erarbeitet und mit sämtlichen Elternvertreter*innen - die zugegebenermaßen aufgrund der doch recht engen Vorgaben weniger Wahlmöglichkeiten hatten als auch ich mir gewünscht hätte - besprochen wurde, gut zurechtkommen!
Klar ist, dass Schule gerade aus Ausprobieren und ständigem Nachbessern besteht - sowohl bei uns in Kirchhausen als auch auf allen anderen Ebenen der Schulverwaltung. Sie können sicher sein, dass wir unsere Entscheidungen immer wieder hinterfragen und bereit sind, sie - wo möglich - zugunsten der Schüler*innen anzupassen. Nach den Pfingstferien und einem ersten Unterrichtsdurchlauf aller Klassen werde ich erneut mit den Elternvertreter*innen in einer Konferenz den Rest des Schuljahres besprechen.
Herzliche Grüße
Eric Sasse